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Kommuniqué des Rates des Erzbistums vom 3. April 2024




«BEZUGNEHMEND AUF DIE DEKLARATION DES 25. WELTKONGRESSES DES RUSSISCHEN VOLKES „GEGENWART UND ZUKUNFT DER RUSSISCHEN WELT“, dessen Erklärungen am 27. März 2024 veröffentlicht wurden.

Der Rat des „Erzbistums der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa“ möchte in Erinnerung rufen, dass seine Bezugnahme auf die russische Tradition in erster Linie auf die genauen Umstände und Hintergründe seiner Entstehung zurückgeht: die russische Revolution, die Einsetzung eines atheistischen Regimes, die massive Emigration, die sich daraus nach Westeuropa, vor allem auch nach Frankreich, ergab. Zweitens bezieht sie sich auf das Erbe der russisch-orthodoxen geistlichen Tradition, wie sie vor allem durch das Konzil von Moskau (1917-1918) erneuert wurde (vorrangig die pastorale Sorge, die Sorge um die Migranten) und die Mission im Aufnahmeland, was das Erzbistum ganz natürlich zu einem privilegierten kirchlichen Raum werden ließ für das Zeugnis und die Mission „hier und jetzt“.

Begünstigt durch die „Renaissance“ der russischen Theologie und Spiritualität, der orthodoxen Liturgie und Ekklesiologie, die angestoßen wurden durch das Theologische Institut Saint Serge, das durch Metropolit Eulogius gegründet worden ist, entschied sich das Erzbistum für die Offenheit und das wohlwollende Miteinander, was die heutige europäische Dimension des Erzbistums erklärt, seine Pluriethnizität und die Vielsprachigkeit im liturgischen Vollzug. Durch dieses Zeugnis der Offenheit und seine einende Dimension, die sich gründen auf das geistliche Testament von Metropolit Eulogius: Die Freiheit des Geistes in der Kirche ist geheiligt“, haben zahlreiche Mitglieder des Erzbistums, Kleriker und Laien, zusammen mit anderen, in besonderem Maße dazu beitragen können, dass sich die Orthodoxen anderer Nationalitäten und Jurisdiktionen begegnen können. Deshalb hat sich das Erzbistum auch besonders um die pastorale Sorge all jener bemüht, die als westliche Menschen geboren wurden und die den orthodoxen Glauben vor Ort annehmen, ohne allerdings seine Aufmerksamkeit für die Gläubigen zu vernachlässigen, die von den ersten Emigrantengenerationen und ihren Nachkommen abstammen.

Die lebendige und schöpferische Treue zur russischen Tradition, die sich als eine Treue zu ihrem geistlichen und theologischen Beitrag versteht, besonders im Bereich der Gotteserkenntnis, der eschatologischen Tragweite der Fleischwerdung und der als Versöhnung und Wiederherstellung der Ebenbildlichkeit in den Blick genommenen Gott-Menschlichkeit ist vor allem ein Zeugnis des orthodoxen Glaubens im Hier und Jetzt, in dieser Welt, „damit die Welt glaube“.

Aus diesem Blickwinkel betrachtet und da es in Christus weder Juden noch Griechen (vgl. Gal 3,28) gibt, weder Russen, Ukrainer, Moldavier, Franzosen, Deutsche, Polen, Italiener oder Amerikaner, gibt es auch kein Ost und West, gibt es auch kein grenzübergreifendes russisches Volk. Als heilbringendes Volk existiert nur jenes Volk, das besteht aus allen Getauften, und das „eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation“ ist – die Kirche.

Das von der Kirche verkündete Wort ist nicht ein kultureller Beitrag, ist nicht ein Wort zur sozialen oder demographischen Führung, der ethnischen Regulierung und des geopolitischen Programms.

Es ist das Wort der Frohen Botschaft: „… macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. (den Frieden: « Seid Friedensstifter », die Einheit: « Seid eins », die Liebe: « Liebt einander »). Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,19.20).

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